kath.net gegen Titanic

„Das umstrittene Magazin griff in der jüngsten Ausgabe auf geschmacklose Weise den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche auf – Deutscher Presserat befasst sich im Mai mit den Beschwerden.

Berlin (kath.net/idea/red)
Für Proteste unter Christen sorgt nach wie vor das Magazins „Titanic“ (Frankfurt am Main). Die Zeichnung greift den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche auf und zeigt von hinten einen Priester, dessen Gesicht sich dem Genitalbereich des gekreuzigten Jesus zuwendet.

Das Magazin spielt damit auf geschmacklose Weise auf den Missbrauchsskandal in kirchlichen Einrichtungen an. Der Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main lagen mit Stand vom letzten Freitag mindestens zwei Anzeigen gegen die verantwortlichen Redakteure für das Titelbild und die Herausgeber vor. Ihnen wird die Beschimpfung einer Religionsgemeinschaft (Paragraph 166 StGB) vorgeworfen. Beim Deutschen Presserat (Berlin) sind bisher mehrere Beschwerden eingegangen, bestätigte ein Sprecher am 1. April gegenüber idea. Die Beschwerdeführer bezeichneten die Darstellung als gotteslästerlich und fühlen sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt. Der Beschwerdeausschuss wird sich voraussichtlich Ende Mai damit befassen.“

Quelle

Das wird bestimmt noch ein spannender Fall.

0 Gedanken zu “kath.net gegen Titanic”

  1. Nun, das ist eben Satire. Sie erzielt eine gesellschaftliche Wirkung. Sie basiert auf zeichnerischem Können und zeigt auf humorvolle Weise die Sichtweise des Satirikers auf die Implikationen von Geschehnissen in der Gesellschaft. Es ist mit hin eine nach dem Grundgesetz wünschenswerte Erscheinung, denn dort wird die Auseinandersetzung zur Grundlage der Selbstbestimmung der Bürger- wer gerne das Schäfchen oder den Untertanen spielen möchte, kann das ja trotzdem tun. Wenn eine Institution sich selbst durch wahnhaft verschobene Selbsteinschätzung ad absurdum führt, dann spiegelt sich das in den satirischen Reaktionen wieder. Es macht also wenig Sinn, die Gerichte wie ehedem dazu verleiten zu wollen, den Scheiterhaufen zu entzünden. So ist das eben mit vertikalen Hierarchien und gehorsamsfordernden „Religionsgemeinschaften“- ihnen fallen nur noch die ewiggestrigen Mittel ein, die eigene Ewiggestrigkeit zu verteidigen. Ich hab noch keine christliche Satire gesehen, scheinbar ist dort Kunst zum Zwecke der Kritik verboten. Man weiß um die dunklen, gewalttätigen Neigungen der monotheistischen Religionen, die aus Dogmen resultiert. Insgesamt: Willkommen in der Demokratie. Es gibt viel zu lernen für Christen, Moslems und Juden über friedliche Konfliktlösungen,Streitkultur, Recht und Unrecht, Menschenrechte und Freiheit. Im Licht der diesbezüglichen Geschichtsschreibung mutet die Beschwerde über verletzte religiöse Gefühle für jeden klar denkenden Menschen einfach nur lächerlich an.

    Quo vadis, Domine?

    Mike

  2. mh, von den Beschwerden hab ich auch gehört…. Nur schlimm find ich, dass ich von keinen Protesten oder Beschwerdenbriefen an die Kirche durch Christen gehört hab. "Geschmackloser" Humor ist immernoch unendlich lustiger aus Kindesmissbrauch…

  3. Irgendwie scheinen die meisten Religionen ein Problem mit Humor zu haben, gefolgt von einer empfindlichen Seele mit schnellem Beleidigtsein dafür jedoch erhaben und bar jeder Kritik. Was für ein schöner Satz!

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