Neustart für Disney-Parks?

Als ich bei der Europa-Premiere von Ratatouille (Danke, Marco!) mal zu einem Pixar-Animator sagte, dass ich finde, dass Pixar bei den CGI-Animationen für mich die Einzigen sind, bei denen in den Filmen trotz des hohen Corporate-Gehalts noch irgendwie Herzblut, Charakterstärke und Charme versprüht wird – etwa so, wie auch die alten Disney-Streifen zeitlos sind, während die Disney Company heute bei 3D ziemlich alt aussieht und eher durch glückloses Marketing denn durch Film- oder gar Fan-Verständnis glänzt – als ich das bei der Europa-Premiere dem Animator sagte, meinte er nur, es würde ihn nicht wundern. Die Pixar-Leute seien doch eigentlich Disney-Leute. Entweder sie haben mal bei Disney gearbeitet, oder sie wären zumindest mit den Prämissen der alten Riege groß geworden. Jedenfalls habe man die Company verlassen, als das Management wie wild mit merkwürdigen Entscheidungen um sich schmiss.

So verwundert es nicht weiter, dass bei den in den letzten Jahren nicht minder gebeutelten Themenparks sich nun auch ein John Lasseter zu Wort meldet – einst Chef von Pixar (das nun von Disney in weiser Voraussicht gekauft wurde), nun (auch) Chef von Disney Imagineering, der Firma, die für das Attraktionsdesign zuständig ist. Lasseter hat den etwas merkwürdig entwickelten Themenpark „Disneys California Adventure“ unter die Lupe genommen und beginnt nun mit seinen Aufräumarbeiten – könnte man sagen. In dieser Präsentation auf der Disney Expo erläutert er, wie es zu der Integration des „Cars Land“ in den Themenpark kommt, mit einer wirklich unfassbar bombastisch gestalteten E-Ticket-Attraktion (ab Minute 20!)  – und spricht dabei viele der Sachen an, die den Disney-Fans seit Jahren auf dem Herzen liegen und die vom vorherigen Management häufig einfach überhört wurden.

Dabei wird der komplette Park „re-designed“. Die Schadensbegrenzung des im Schatten der „Oldies“ vor sich hin vegetierenden Parks lässt sich die Disney Company mal schlappe 1.1 Milliarden Dollar kosten. Jetzt bin ich gespannt, ob es Lasseter tatsächlich gelingt, das Feeling der alten Parks in die modernen Konstrukte von heute zu überführen. Aber allein die Tatsache, dass man wieder mehr wert auf Thematisierung legt und die Zeiten, wo Disney tatsächlich ekelhafte Wilde-Mäuse in die Parks positioniert hat, nun hoffentlich vorbei sind, stimmt mich ein wenig zuversichtlich.

Allein die Tatsache, dass Lasseter den so lang vermissten Satz fallen lässt „I was missing a story telling ride combined with thrill“ erwärmt mein Herz. Ja! Ja! Endlich, vielleicht werden meine Gebete erhört! Wenn nun so ein Wind auch mal in Paris einziehen würde…

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