Gipfelstürmer

p1190675.jpgIch habe mich immer schon für Skilifte und Bergbahnen interessiert. In letzter Zeit bin ich immer häufiger bei den alten Zahnradbahnen hängen geblieben. Heute zieht man Gondeln ja quasi im Jahresturnus und mit modernstem Equipment in die Berge, Zahnradbahnen hingegen sind Zeitzeugen der Vergangenheit. Sie werden praktisch nicht mehr gebaut. Die Idee, mit einem Zug auf einen Berg zu fahren, ist einfach schon per se irrsinnig.

Mich fasziniert da weniger die Fahrt oder die Technik an sich, sondern einfach die Tatsache, das Hunderte von Menschen damals in unwegsamsten Gelände Tunnels in massive Berge sprengten, um darin irgendwie nach oben fahren zu können. Die Jahrhundertwende muss da wirklich eine ganz verrückte Zeit gewesen sein. Beeindruckend fand ich die Dokumentation „Die Eroberung der Alpen: Gipfelstürmer„, die sich primär mit der Entstehung der Jungfraubahn und dem Beginn des Alpentourismusses beschäftigt (eine weitere Reportage gibt es bei Eisenbahn-Romantik).

Wenn ich Touren plane und sich eine Zahnradbahn in der Nähe befindet, plane ich daher immer gern ein Teilstück davon ein – einfach, um ein wenig diese vergangene Zeit des Besonderen zu schnuppern, als Touristen in die Züge stiegen, um dann voller Verwunderung ob der modernen Möglichkeiten (und verschlissener Menschenleben) plötzlich durch die steilsten Wände zu fahren – beispielsweise bei unseren Wanderung auf den Riffelriss oder den Wendelstein. Schade, dass immer mehr solcher Bahnen aus betrieblichen Gründen geschlossen werden müssen. Die Jungfraubahn jedoch ist weiterhin ein Besuchermagnet und steht spätestens seit o.g. Doku fest auf meiner ToDo-Liste! 🙂

Veröffentlicht in: Notiz

0 Gedanken zu “Gipfelstürmer”

  1. Nicht zu vergessen die Zahnradbahn auf den Schneeberg – in Betrieb seit 1897 oder so.
    Für den Fall, daß man sich als alter Lo…er irgendwann den recht „sportlichen“ Aufstieg nicht mehr antun will… 🙂

    Aber auch wenn ich diese Bahnen ebenfalls um einiges sympathischer finde als Gondeln, sind mir unverstümmelte Berge (mit weniger herangekarrtem Gesindel) trotzdem lieber. 😉

  2. Ach, alles hat seinen Reiz. Die Vielfalt macht’s. Ich kann auch an der „Bezwingung des Berges“ meine Faszination finden, auch wenn natürlich da unter ökologischen Gesichtspunkten natürlich Bedenken mitschwingen.

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