Film-Review: Lighthouse

US-Slasher meets classic Brit-Horror. So in etwa würde ich persönlich
Lighthouse umschreiben. Lighthouse bietet wirklich alles, was ein
klassischer Slasher braucht, nur – Gott sei Dank – keine kreischenden
Teenies; das ganze dann noch gewürzt mit etwas klaustrophobischen
Brit-Horror. Zwar ist alles in allem routiniert bewerkstelligt und die
Story wie immer recht vorhersehbar sowie Killer als auch die auf dem
Leuchtturm Gefangenen (wie immer mit Zehn-Kleine-Negerlein Effekt)
selten doof.
Apropos Killer und Gefangene – zur Story (kein Spoiler): Schiff mit
zahlreichen Gefangenen kentert, nur wenige können sich auf einen
Leuchtturm retten. Unter diesen ist ein gesuchter Killer, der – wie
sollte es auch anders sein – meuchelt. Mehr ist’s auch schon nicht. 🙂

Irgendwie erinnerte mich der Streifen ein klein wenig an die guten alten
80er, als Slasher noch wirklich Slasher waren: Ein Killer mit langem
Messer, der meist nur mit dunklem Umriss erkennbar bedrohlich durch den
Regen stampft, urplötzlich im Film auftaucht und hie und da die Köpfe
rollen läßt. Apropos Köpfe: Die Splattereffekte sind für UK-Verhältnisse
eher überdurchschnittlich und bewegen sich auf typischem Slasher Niveau.
Komik gibt es eher wenig in dem Film, allerhöchstens für Slasher
typischen unfreiwilligen Humor (hält sich aber in Grenzen). Die Ideen
sind ebenfalls Slasher-typisch, aber äußerst perfekt in Szene gesetzt
(Kamera, Schnitt und Musik arbeiten perfekt zusammen) und, obwohl man
doch eigentlich alles schon vorher ahnt, äußerst spannend gemacht. Dazu
trägt nicht zuletzt die hervorragende Tonkulisse bei, die mittels Dolby
Digital mit allerlei Knall- und Schockeffekten gefallen kann. Die
schauspielerischen Leistungen sind gutes Mittelmaß, soweit ich das
beurteilen kann.

Fazit: Wer Slasher liebt, den neumodischen Teenie-Abklatschen a la „I
know what you did last summer“ oder „Urban Legend“ aber nix abhaben
kann, für den ist Lighthouse genau das Richtige! Die Effekte sind recht
blutig, es gibt keine Längen, eher wenig und wenn dann schwachsinnigen
Dialog, eine sehr gute Atmosphäre und endlich mal wieder einen richtig
klassischen Killer, der nicht zur Gagfigur avanchiert. Ich persönlich
hätte nie damit gerechnet, in diesem Jahrtausend überhaupt noch so einen
Slasher-Horrorfilm wie er im Buche steht zu erleben – zumindest nach all
dem Teenie-Shit, der seit Scream über die Leinwände flimmerte. Ein
Besuch kann also lohnen – aber unempfindliche Ohren mitbringen!

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