Charlie Brooker

In den letzten Tagen habe ich mich ein wenig mit Charlie Brooker beschäftigt.

Der ist so ein bischen das Oliver-Kalkofe-Stefan-Niggemeier-Christoph-Süß-Pendant aus Großbritannien und besticht durch bitterböse Mediensatiren. Was Brooker in UK auf die Beine stellt, sucht man in Deutschland tatsächlich in dieser geballten Kraft vergebens. Auf ihn gekommen bin ich erst durch die Serie Black Mirror, für die er größtenteils auch die Drehbücher schrieb und so ziemlich alles, was derzeit an TV-, Show- und Internet-Satire machbar ist in ziemlich unglaublichen (und doch unglaublich realitätsnahen) Plots verarbeitet. Pflichtprogramm!

Angeregt durch Black Mirror habe ich mir nun auch die 5. Staffel von Screenwipe angesehen und kann dazu nur sagen, dass Brooker auch dort hervorragende Arbeit abgegeben hat. Die Serie bringt auf 30 Minuten mehr bitterböse Lacher als Kalkofes Mattscheibe, bessere Medienanalysen als Niggemeier und mindestens so herausragende Satiren wie Süß. Die Serie ist klasse produziert und verfolgt trotz des bösen Untertons immer auch eine Bildungsaufgabe. So spricht Brooker mit TV-Autoren über die Besonderheiten des Autor-Daseins, analysiert die Werbung von gestern und heute, diskutiert über das uralte Thema „Was-Darf-Satire?“ oder erklärt wie Reality-TV funktioniert. Er kommentiert englisches und japansiches Fernsehen, er erklärt, warum The Wire die beste Sendung aller Zeiten sei und wie man im TV eine Karriere macht. Das ist alles furchtbar kurzweilig, furchtbar lustig und furchtbar interessant.

Kurz: Charlie Brookers Serien (und davon gibt es mittlerweile einige) über Medien und die Medienlandschaft von heute lohnen sich!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert