Die Krux mit dem DCC

Der neueste Trick bei Kreditkartenzahlungen nochmal etwas Geld dazu zu verdienen: DCC. Geld verdienen durch eigene, schlechte Wechselkurse.

Man bietet dem Kartenzahlenden im Ausland die Möglichkeit an, die Rechnung in der Heimatswährung zu bezahlen. Ein Unding, was bereits vor einiger Zeit bei den Checkouts von Amazon oder der Bezahlung bei PayPal eingeführt wurde (und ich seitdem fast jedes Mal wieder in unübersichtlichen Menüs wegklicken darf). Die meisten nehmen das Angebot gerne an, vermutlich im Glauben, dass man sich dadurch unnötige Währungsumrechnungsgebühren der Kreditkarte spart – oder weil man mit Euros einfach mehr anfangen kann als mit indischen Rupien.

Tatsächlich ist der angebotene Kurs aber alles andere als verlockend. Die Händler und Terminalhersteller schlagen nämlich auf den herkömmlichen FX-Kurs nochmal kräftig eigene Gebühren oben drauf – die sind einfach nur nicht als solche ausgewiesen. Bei PayPal und Amazon habe ich die Umrechnung seit einiger Zeit beobachtet und es noch nie erlebt, dass der angebotene Umrechnungskurs nicht deutlich teurer wäre, als der FX-Kurs meiner Kreditkarte. Sicher, wer eine Kreditkarte hat, die eine hohe Auslandseinsatzgebühr berechnet, für den kann die Sache ggf. wieder Sinn machen. Aber da die Kreditkartenbetreiber in den meisten Fällen nicht mehr als 1% der Umsatzsumme für die Währungsumrechnung verlangen, in meinem Fall sogar garnichts, ist es einfach dämlich, sich auf DCC einzulassen.

Für die Händler ist dies hingegen natürlich eine lukrative Sache, denn sie verdienen an den DCC-Umrechnungskursen der Terminalbetreiber mit und aktivieren das DCC deswegen immer lieber. Besonders übel wird es bei der (mittlerweile eigentlich garnicht mehr zugelassenen) Zwangsunterschiebung  von DCC. Da erhält man im Ausland auch schon mal eine Rechnung in Euro statt in der einheimischen Währung zur Unterschrift ausgehändigt, weil der Betreiber vom Umsatz ein paar Prozent mitverdient, während der Kunde unwissentlich einen sackschlechten Umrechnungskurs mit seiner Unterschrift bestätigt.

Ergo: Wenn ihr im Ausland seid und keine teurer Auslandseinsatzgebühr bei Eurer Kreditkarte habt, dann denkt bei der Kartenzahlung lieber zwei mal nach, wenn euch ein Hinweis auf die Zahlung in Eurer Währung entgegenschimmert…

0 Gedanken zu “Die Krux mit dem DCC”

  1. Habs bei Amazon.com einmal gemacht als der Wert in Euro direkt unter der Zollgrenze lag. War zwar teurer, aber so bestand kein Risiko, dass es mit dem naechsten Zoll-Kurs ueber der Grenze gelegen haette.

    Das war aber einmal in den ganzen Jahren, die Amazon das jetzt schon anbietet. Und das auch nicht weil der Kurs sich gelohnt haette (waren 50ct mehr IIRC)

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